Lesung mit Reiner Engelmann
In der „Schule am Schloss“ stellt Reiner Engelmann, Preisträger des Roten Tuchs 2015 sein Buch „Der Fotograf von Auschwitz“ vor.
2013 hatte der Schulleiter der Charlottenburger,„Schule am Schloss“ schon zu einer Lesung eines Preisträgers des ROTEN TUCHS eingeladen. Auch damals hatte der Verein DAS ROTE TUCH
e.V. die Lesung des bekannten Autors Klaus Kordon, Preisträger von 2008, organisiert und wie auch in diesem Jahr einige Bücher des Autors der Schule geschenkt.
Vier Jahre später am 12. Juli 2017 hörten etwa 50 Schüler und ihre Lehrer dem Preisträger von 2015, Reiner Engelmann, aufmerksam zu, als er sein Buch über Wilhelm Brasse „ Der Fotograf von Auschwitz“ vorstellte. Der junge polnische Fotograf Brasse kommt am 31. August 1940, 23 Jahre alt, ins Konzentrationslager Auschwitz. Anfangs ist er verzweifelt, hoffnungslos, arbeitet als Leichenträger. Dann entdecken die Nazis, dass er gelernter Fotograf ist. Von da ab muss er KZ-Insassen fotografieren, Menschen, die später in den Gaskammern umgebracht werden, aber auch Menschen, die Josef Mengele zu »medizinischen Forschungsarbeiten« missbraucht.
1945 wird Brasse von der SS befohlen, die Fotos zu verbrennen. Er widersetzt sich. Seine Fotos sollen Zeugnis abgeben von all dem Grauen. Sie sind Dokumente eines Zeitzeugen. Die Schüler und anwesenden Lehrer haben während der Lesung sichtlich betroffen zugehört. Was aus Wilhelm Brasse nach dem Krieg geworden sei, fragt ein Schüler Reiner Engelmann. Dieser habe nicht mehr fotografiert und sein Fotostudio verkauft. Auch habe er eine Therapie machen müssen. Reiner Engelmann hat Wilhelm Brasse persönlich getroffen. Brasse habe zufrieden gewirkt und ist 2012 im Alter von 95 Jahren gestorben. Nach der Lesung meinten die anwesenden Schüler und Lehrer, es sei eine gelungene Veranstaltung gewesen.
Gisela Meunier