Der Erste Weltkrieg im Pei-Bau

Im Gedenkjahr 2014 hatte DAS ROTE TUCH e. V. zum gemeinsamen Besuch mit einstündiger Führung in die Ausstellung „Der erste Weltkrieg 1914 -1918“ im Deutschen Historischen Museum eingeladen.

Am 1. November trafen sich Mitglieder und Freunde des Vereins vor dem Pei-Bau. Kosten und Organisation hatte wieder der Verein übernommen. Ein Museumsangestellter führte durch die deutschlandweit einzigartige Überblicksausstellung , die „die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ präsentierte.

Die Schuldfrage, die viele Diskussionen bisher beherrscht hatte, war nicht das Anliegen der Ausstellungsmacher des DHM. Ihnen ging es um die Auswirkungen dieses Krieges, darum, dass „nach 1918 nichts mehr war, wie es vor 1914 war“. Mit 650 Exponaten von Leihgebern aus 22 Ländern wurde deutlich, was die vier Kriegsjahre für die Menschen damals bedeuteten. Militaria, Kunstwerke, Alltagsgegenstände. u.a. Feldpostbriefe zeigten erschütternde Schicksale von Soldaten und Kriegsgefangenen, das Grauen in den Schützengräben, Gasmasken, die auf den Einsatz von Giftgas hinweisen. Es war eine Zeit, die von Hunger und Entbehrungen geprägt war.

Auch das Leid der Frauen war Thema der Ausstellung: Der Mann an der Front, die Frau daheim, die ihre Familie durchbringen musste. Ungewollte Schwangerschaften und ihre drastischen Folgen wurden dargestellt : Auf dem Küchentisch einer
ordentlichen Berliner Küche lagen die Instrumente für einen Schwangerschaftsabbruch. Die Ausstellung, die so schonungslos die Grausamkeiten des Ersten Weltkrieges zeigte und das Wissen von heute, dass 25 Jahre später die Welt wieder mit einem brutalen Krieg mit Millionen Toten überzogen wurde, machte betroffen. Die Mitglieder und Freunde des Vereins „DAS ROTE TUCH“ waren dennoch dankbar für die Einladung. Die Vorsitzende Siegrun Klemmer berichtete von großem Interesse an diesem Ausstellungsbesuch. Erfreulich, dass auch einige jüngere Leute bei dieser Gelegenheit den Weg ins Museum gefunden hatten.

Gisela Meunier