Der Preis

Seit 1978 wird von der SPD Charlottenburg der antifaschistische Jugendmedienpreis DAS ROTE TUCH verliehen.

Der Anlaß war, dass immer häufiger Verharmlosungen, Entschuldigungen, Verständnis bis hin zu bestürzend unreflektierten Sympathien für Taten und Ideologie der Nationalsozialisten in Teilen der deutschen Gesellschaft spürbar wurden.

Besonders alarmierend war, dass vor allem Jugendliche zu verspäteten Mittätern zu werden drohten.
So fühlten sich engagierte Sozialdemokraten der langen antifaschistischen Tradition der deutschen Sozialdemokratie verpflichtet und der Name DAS ROTE TUCH sollte Erinnerung und Ansporn zugleich sein.

In der Ausschreibung heißt es: Es werden Werke ausgezeichnet, in denen antidemokratische oder neofaschistische Tendenzen in unserer Gesellschaft kritisch dargestellt, demokratisches Handeln der jungen Generation insbesondere auch gegenüber Minderheiten gefördert und zur Immunisierung gegen antidemokratische Bestrebungen in unserer Republik beigetragen wird.

Bis heute hat es eine engagierte Jury verstanden, diesem hohen Anspruch sowohl politisch als auch künstlerisch gerecht zu werden.Davon zeugen die Preisträger:
das Grips-Theater Berlin, die Schriftstellerin Inge Deutschkron, der Schöpfer der Stolpersteine Gunter Demnig, der international geachtete Berliner Autor Klaus Kordon oder das Theater Strahl, um nur einige zu nennen.

Laudatoren waren u.a. Wolfgang Thierse, Walter Momper, Steffen Reiche, Uwe
Karsten Heye oder Ines Pohl.

Verliehen wird der Preis alle zwei Jahre und ist dotiert mit 2500 €.

 

Einen Bericht von der letzten Preisverleihung im November 2021 finden Sie hier.

 

 

Bisherige Preisträger:

 

2021

Entwicklerstudio Paintbucket
Strategiegame „Through the Darkest of Times“

 

2018

Cecilien-Schule
Werkstatt für Offenheit, Toleranz und Demokratie

 

2015

Reiner Engelmann
Für die Biographie von Willi Brasse – Fotograf von Auschwitz

 

2013

Daniel Höra, Autor
Für sein Werk: Braune Erde – eine zivilgesellschaftliche Auseinandersetzung mit neofaschistischen Tendenzen im ländlichen Raum

 

2011

Theater Cafe Night Fly
Für das Theaterstück : Vergessene Biographien

 

2009

Mirko Böttcher und das Theater Strahl
für die Inszenierung des Stückes „Akte R“

 

2007

Klaus Kordon
für sein Lebenswerk

 

2005

Gunter Demnig
für die bundesweit verlegten Stolpersteine. Verliehen in der Schiller-Oberschule, Charlottenburg

 

2003

Roberto Innocenti
für die Illustrationen im Buch Erikas Geschichte von Ruth Vander Zee (Verlag Sauerländer, 2003). Verliehen in der Wald-Grundschule, Charlottenburg

 

2001

Grips Theater Berlin
für das Theaterstück Hallo Nazi. Ein Jugendstück von Monoblock, Premiere November 2001. Verliehen in der Schiller-Theater-Werkstatt, Charlottenburg

 

2000

Ida Vos
für ihr Lebenswerk. Verliehen in der Jüdischen Grundschule Heinz Galinski, Charlottenburg

 

1999

Studienprojekt der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft
für die Ausstellung Blindes Vertrauen – Versteckt am Hackeschen Markt 1941-1943, (Berlin 1999). Verliehen im Kino Central, Mitte

 

1998

Reiner Engelmann/Urs M. Fiechtner (Hrsg.)
für ihr Buch Frei und gleich geboren (Verlag Sauerländer, 1998). Verliehen im Kunstamt-Kulturforum Villa Oppenheim, Charlottenburg

 

1997

Reinhardt Jung †
für sein Buch Auszeit oder Der Löwe von Kaúba, (Verlag Jungbrunnen, 1996). Verliehen in der Nehring-Grundschule, Charlottenburg Lobend erwähnt wird der Film „Aviyas Sommer“, Regisseur Eli Cohem, nach dem autobiographischen Roman von Gila Almagor, Israel 1988.

 

1996

Jo Hoestlandt / Johanna Kang
für ihr Buch Die große Angst unter den Sternen (Hanser Verlag, 1996). Verliehen im Kinderliteratur-Haus LesArt, Mitte Lobend erwähnt wird die Übersetzerin Tatjana Michaelis.

 

1995

Kerstin Schicha und Frank Metzing
für die Ausstellung Wir suchen die Kinder von Lidice. Verliehen in der Arno-Fuchs-Schule, Charlottenburg

 

1994

Anja Tuckermann
für ihr Buch Muscha, (Erika Klopp Verlag, 1994). Verliehen im Kinderliteratur-Haus LesArt, Mitte

 

1993

Dr. Jean-Jerome Chico-Kaleu Muyemba
für sein pädagogisches Konzept zum Abbau von Ängsten und Vorurteilen gegenüber fremden Kulturen. Verliehen in der Erwin-v.-Witzleben-Schule, Charlottenburg

 

1992

Günter Saalmann 
für sein Buch Mops Eisenfaust, (Kinderbuchverlag, 1992). Verliehen in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte

 

1990/91

Thorsten Enders (Autor) und Hans Werner Honert (Regisseur)
für den Film Trutz (DFF-Filmproduktion 1988). Verliehen in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte

 

1988/89

Hark Bohm
als Regisseur des Films Yasemin. Verliehen in der Filmbühne am Steinplatz, Charlottenburg

 

1987

Roberto Innocenti
für das Kinderbuch Rosa Weiss, (Alibaba Verlag, 1986). Verliehen in der Wald-Grundschule, Charlottenburg

 

1986

Gert Hofmann
für sein Buch Veilchenfeld, (Luchterhand Verlag, 1986). Verliehen im Café Schalotte, Charlottenburg

 

1985

Lea Rosh
für das Fernsehfeature Das lustige Zigeunerleben. Verliehen im Café Schalotte, Charlottenburg

 

1984

Grips-Theater
für das Theaterstück Voll auf der Rolle von Leonie Ossowski nach ihrem Buch „Stern ohne Himmel“, Premiere April 1984. Verliehen in der Akademie der Künste, Tiergarten

 

1983

Autorinnen und Autoren der Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum Berlin
für das Buch Heil Hitler, Herr Lehrer, Volksschule 1933-1945, (Rowohlt-Verlag, 1983).

 

1982

Hans Frevert
als Verleger und Herausgeber des Signal-Verlag Baden-Baden.

 

1981

Wolf Lindner
für seinen Fernsehfilm Zurückgeblättert – Jever: Schüler erforschen die NS-Geschichte ihrer Stadt, (ZDF).

 

1980

Usch Barthelmes-Weller und Werner Meyer
Buch und Regie für ihren Spielfilm Die Kinder aus Nr. 67 (Basis Film Verleih Berlin) nach Motiven des Jugendbuchs „Kinder-Odyssee“ von Lisa Tetzner.

 

1979

Dorothea Stanic
für die Elefanten-Press-Galerie Berlin-Kreuzberg Kinder im KZ, Ausstellung und Ausstellungskatalog.

 

1978

Horst Burger
für sein Buch Warum warst du in der Hitler-Jugend? Vier Fragen an meinen Vater, (Rowohlt Verlag, 1978).